Michicant

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Ich kann mich erinnern, dass du diesen Song einmal in einem Live-Video am Klavier gespielt hast.

Tong:
Es gibt sogar zwei Live-Videos, in denen ich das Lied spiele. Im April 2019 habe ich es auf der Gitarre gespielt und dann im Februar 2020 erneut am Klavier.

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In der neueren Fassung von 2020 bist du dann auch in der selben Tonlage wie in deiner Aufnahme.

Tong:
Ja, in E ist mir der Gesang viel einfacher gefallen. Mir haben immer die anderen Stimmen gefehlt, das konnte ich endlich mit dieser Aufnahme verwirklichen. Ich finde, dass der Song durch diese vielen Stimmüberlagerungen erst richtig lebt – technisch gesehen.

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Und emotional gesehen?

Tong:
Nun, es ist halt einfach ein Bon Iver-Song und von der Musik von Bon Iver habe ich schon in der Vergangenheit viel geschwärmt. Diese Jahreszeit ruft eine ganz spezielle Stimmung in den Menschen hervor und ich hoffe, dass ich sie mit meiner Interpretation von Michicant gebührend aufgreifen kann – ganz besonders durch den Einsatz des Pianos im Instrumentalteil.

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Ja, diese Piano-Sequenz hast du im Live-Video von 2020 schon gespielt. Dieser Part unterscheidet sich relativ stark vom Original.

Tong:
Ja, das Piano hat sich irgendwie festgesetzt. Generell ist die Gefahr groß, einen Song unnötig zu überladen. Deswegen habe ich auch bewusst auf weitere Arrangements verzichtet, zum Beispiel auf den Einsatz von Streichinstrumenten. Nachdem die Aufnahme abgeschlossen war, hat mich der Sound etwas überrascht. Ohne es geplant zu haben, fand ich in meinem Cover von Michicant Parallelen zum Song Ágætis Byrjun von Sigur Rós. Dieser wundervolle Song kommt im Film Vanilla Sky vor und er löst in mir immer ein unendliches Gefühl von Wonne und Zufriedenheit aus.

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Manche Songs entfachen einen Zauber, der sich nicht wirklich mit Worten beschreiben lässt.

Tong:
So ist es. Deswegen versuche ich es mit Interpretationen und bildhaften Untermalungen.

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