Original by Gregory Alan Isakov
Recorded in January 2025

Diesen Song kenne ich erst seit diesem neuen Jahr. Die erste Entdeckung des Jahres sozusagen. Darüber bin ich sehr glücklich.

Wie hast du dieses Lied entdeckt?
Tong:
Gute Freunde von mir haben mir eine Serie empfohlen, die ich mir auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Von da kenne ich es. Die Serie heißt The Haunting of Hill House. Ich habe sie gleich an Neujahr angefangen und innerhalb weniger Tage durchgeschaut. Im Finale, ja in den letzten Sequenzen dieser Serie, läuft dieser Song und ich war ab den ersten Sekunden verliebt.

Bei diesem Titel würde man eher eine andere Art von Musik annehmen.
Tong:
Das stimmt schon. Aber wie man es bei vielen Serien kennt, streuen die Macher immer wieder ausgewählte Songs aus der großen Musikwelt ein, um bestimmte Situationen zu unterstreichen. Und am Ende eines Serienfinales, also da wo die Geschichte in der Regel in einen guten Abschluss mündet, ist die Szene mehr auf den emotionalen Kanal des Zuschauers gerichtet. Für das Finale von The Haunting of Hill House hätte man keinen anderen Song nehmen können, der treffender gewesen wäre, so finde ich.

Das Jahr ist ja noch gar keine zwei Wochen alt. Du hast also deine Coverversion innerhalb dieser Zeit aufgenommen?
Tong:
So ist es. Eigentlich wusste ich gleich bei den ersten Takten des Songs, während ich mir das Serienfinale angeschaut habe, dass ich das Lied covern möchte. Es hat einen dankbaren Aufbau und eine eingängige Melodie. So kam ich schneller in den Gesang rein. Weil das Instrumental sehr sparsam ist, konnte ich das Arrangement schnell abschließen. Meine Coverversion war also innerhalb von einer Woche fertig.

Ist der Gesang nicht oft der sogenannte Flaschenhals in deinen Projekten?
Tong:
Doch, in der Regel brauche ich relativ lange, bis ich mir im Gesang sicher genug bin, um es aufzunehmen. Hier hat es irgendwie schnell geklappt. Das überrascht mich selbst etwas. Wie gesagt, ist es wohl dem einfachen Aufbau des Songs zu verdanken. Die einzige Herausforderung war der möglichst saubere Wechsel von Bauchstimme zu Kopfstimme in den Refrain-Zeilen I will go und I will stay. Ich bin insgeheim froh, dass ich den Gesang so spontan aufgenommen habe, weil meine Vermutung ist, dass er mir mit zunehmendem Üben und Wiederholen immer weniger gut gelungen wäre. Das ist wirklich paradox.

Das ist ein recht bekanntes Phänomen. Je öfter oder länger man versucht, etwas gut zu machen, desto mehr erhöht sich die Wahrscheinlichkeit zu scheitern. Man verkrampft sich immer mehr.
Tong:
Nun, auf jeden Fall bin ich immer für solche Entdeckungen zutiefst dankbar. Ich bin eigentlich nie ein echter Serienfan gewesen und lasse mich nur hin und wieder auf einige Empfehlungen ein. Es zeigt mir nur wieder, wie wichtig es ist, offen zu sein, weil einem sonst so viele Glücksgriffe entgehen könnten.
Translate page