Original by Aimee Mann

Recorded in July 2022



Tong:
Ich hatte lange Sorge, dass der Song durch den Titel vielleicht schnell mit Gewaltverherrlichung in Verbindung gebracht werden könnte. Ins Deutsche übersetzt bedeutet to make a killing einfach nur einen Reibach machen. Das hatte mich dann etwas erleichtert. Manche werden diesen Song wohl aus dem Film Cruel Intentions kennen.

Perspective Magazine:
Der Song hat sehr schöne Harmonien.

Tong:
Ja, das Lied ist sehr gefühlvoll. Aimee Mann singt den Song in einer absolut lässigen Art und klingt dadurch doch sehr verletzlich. Sie ist grandios. Der Dreiviertelbeat, also der Walzer-Takt, verleiht dem Song nochmal einen ganz besonderen Charakter.

Perspective Magazine:
Und der Gesang durchläuft ein breites Spektrum an Tönen. Bist du an deine Grenzen gekommen?

Tong:
Ja schon. Normalerweise stoße ich in den oberen Bereichen an meine Grenzen. Ich habe dieses Mal eine Tonart gewählt, in der ich im oberen Bereich sicherer bin. In der Strophe hatte ich aber dann sehr im unteren Bereich zu kämpfen. Im Laufe eines Projekts gibt es irgendwann einen Zeitpunkt, in dem man sich für eine Tonart entscheiden muss. Denn wenn die Gitarrenspur erst mal im Kasten ist, ist ein Wechsel der Tonart aufwändig. Man darf die Gitarre dann komplett neu aufnehmen. Dasselbe gilt für das Piano. In aller Regel habe ich die Tonart schon während meiner Trockenübungen abgestimmt, wo noch keine einzige Tonspur angelegt wurde.

Perspective Magazine:
Hast du spezielle Methoden um Töne in tiefen Bereichen einigermaßen gut zu treffen?

Tong:
Ja, ich versuche solche Gesangsaufnahmen normalerweise morgens zu machen. Kurz nach dem Aufstehen bekomme ich die tiefen Töne besser hin und kann auch noch ein wenig Kraft hineinlegen.

Perspective Magazine:
Dann ist in dieser Aufnahme deine Morgenstimme zu hören, wenn man das so sagen kann?

Tong:
Gerade dieses Mal habe ich den Gesang nachts eingesungen (lacht). Ich kam nach einer Kneipennacht nach Hause und hatte die verrückte Idee, meine noch aufgeraute Stimme für die Gesangsaufnahme zu nutzen (lacht). Ich bin froh, dass ich einigermaßen zufrieden mit dem Ergebnis war und die nächtliche Session nicht enttäuscht abbrechen musste.

Perspective Magazine:
Apropos Session – obwohl die Slide-Gitarre sehr gut zu hören ist, ist dieser Coversong nicht mehr in deiner Reihe der Chili Bottle Sessions. Warum nicht?

Tong:
Ich hatte die Videos zu Yesterday Is Here, Leaving On A Jet Plane und Toxic tatsächlich innerhalb einer Session vor einem Bluescreen mit der Chili-Flasche abgedreht. Diese Songs habe ich in einem relativ kurzen Zeitraum nacheinander veröffentlicht. You Could Make A Killing war zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig aufgenommen. Es fehlte noch der Gesang, den ich viel später erst aufgenommen hatte. Es hätte nicht wirklich gepasst, den Song so spät noch an die Reihe dran zu hängen.

Perspective Magazine:
Der zeitliche Rahmen passte nicht mehr, sehr doch der klangliche.

Tong:
Das stimmt schon. Ich werde meine Kneipennächte nächstes Mal besser mit meinen Musikprojekten abstimmen (lacht).

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