Original by Nine Inch Nails

Recorded in November 2016



Perspective Magazine:
Dieses Mal ein Song von Nine Inch Nails. Ich dachte immer, dass diese Jungs aus der Industrial Rock Szene eine eher härtere Schiene fahren. Ist Right Where It Belongs eine Ausnahme? Ein gefühlvoller Seitensprung sozusagen.

Tong:
Ich denke nicht. Wenn man sich die Alben von Nine Inch Nails anhört, findet man neben den Songs im typischen NIN-Stil immer wieder – eigentlich sehr oft – auch sehr ruhige Songs mit unfassbar schönen Melodien. Gelegentlich tauchen in sehr harten Songs plötzlich absolut ruhige Sequenzen auf, mit denen der Hörer überhaupt nicht rechnet. Das laute, harte Thema bricht dabei komplett herunter und der Song widmet sich für ein paar Sekunden diesem ruhigen, weichen Part mit der extrem gefühlvollen Melodie. Ebenso plötzlich fährt der Song mit der gleichen Härte wieder fort, so dass man dabei erschrickt. Ich finde das grandios und unglaublich originell.

Perspective Magazine:
Hast du ein konkretes Beispiel?

Tong:
Ja, With Teeth. Ich finde, dass die Band mit Umsetzungen wie dieser wirklich Klasse beweist. Ich mag diesen düsteren, schweren und kräftigen Sound von Nine Inch Nails sehr. Weitere Songs, die ich von NIN sehr mag sind Every Day Is Exactly The Same, The Line Begins To Blur, I Would For You und viele mehr.

Perspective Magazine:
In deiner Coverversion dreht sich der Sound ab der Mitte fast um 180 Grad. Die Drumline hört sich ganz anders an und es ist alles lauter. Tauschst du einige Instrumente bei dieser Wende aus?

Tong:
Nein. Auch wenn sich das so anhört, bleibt das Set durchgehend konstant. Der größte Wandel geschieht jedoch tatsächlich bei den Drums – jedoch nur am Sound. Ich habe einen Filter eingesetzt, der sich nach dem ersten Refrain herunterdreht. Wenn ich Songs aufnehme, beginne ich immer zuerst mit den Drums und in diesem Projekt habe ich mich lange mit dem Sound und dem Arrangement des Schlagzeugs beschäftigt. Es hat eine Weile gedauert, bis der Filter so eingestellt war, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Perspective Magazine:
Hast du weitere Effekte eingesetzt?

Tong:
Ja, ich habe einen Unison-Effekt über den Gesang gelegt. Auch das Piano hat einen leichten Phaser verpasst bekommen. Eigentlich ist nur die Gitarre als einziges Instrument plain geblieben (lacht). Nein, ich habe mich bewusst für viel Synthetik entschieden, wenn man das viel nennen kann. Die Effekte sollten jedoch gar nicht so stark hervorgehoben werden, vielmehr unterschwellig eingestreut. Bis auf das Schlagzeug. Hier war es absolute Absicht, dass der Sound des Songs grundlegend von diesem Filtereffekt getragen wird. Das kann man auch am Ende deutlich hören.

Perspective Magazine:
Es gibt keinen instrumentalen Solopart in diesem Lied. Hätte einer dazu gepasst?

Tong:
Darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht. Ehrlich nicht. Wenn ich aber so darüber nachdenke, könnte man gerade den Einsatz dieser Filter und Effekte als Solopart in diesem Song betrachten. Das trifft zu, wenn man unter einem Solo die Darbietung des instrumentalen Schwerpunkts versteht. Ach, ich habe keine Ahnung… (lacht)

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